Autoren : Jost Kohlschmidt, Dr. Luc Deitz - Bibliothèque nationale du Luxembourg |
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BnL - Restaurierungsbericht Inc. V 467 Die Inkunabel enthält das Catholicon von Johannes
Balbus de Janua in einem Druck von Anton Koberger (Nürnberg, 1486.08.21).
Der ursprünglich auf vier Bünde geheftete Buchblock wurde wohl im 16. Jahrhundert erneut gebunden, allerdings im Gegensatz zur Originalbindung auf fünf Bünde, wobei das Buch mit dem Beschneidhobel stark beschnitten wurde. Bei diesem Eingriff entstand offenbar das handgestochene Kapital. Um 1800, also wohl nach der Auflösung der Echternacher Klosterbibliothek, wurde der Band erneut in einen Schafledereinband gebunden und mit einem Sprenkelschnitt versehen, allerdings ohne daß hierbei weitere Beschnitte vorgenommen worden wären. Der letztgenannte Einband befand sich zum Zeitpunkt der Restaurierung in einem derart schlechten, brüchigen Zustand, daß eine sinnvolle Manipulation des Buches ohne dem Einband weitere, irreversible Schäden zuzufügen im Grunde genommen ausgeschlossen war. Bei der Restaurierung sind die fünf vorhandenen Bünde beibehalten und der Buchblock mit Buchenholzdeckeln und Messing-Schließen im Stil der Entstehungszeit versehen worden, wodurch der Schutz des Buchblocks und die künftige Benutzbarkeit des Textes ohne die Gefahr weiterer Beschädigungen garantiert sind.
Die Blätter des Buchblocks wurden mit Wishab-Schwamm trocken gereinigt und mit einem eigens zu diesem Zweck angefertigten Besen mit kaukasischen Wildschweinborsten abgekehrt:
Die erste und letzte Lage des Bandes wurden abgenommen, mit einer Essiglösung gereinigt, anschließend wäßrig neutralisisiert, angefasert, nachgeleimt und mit Calciumcarbonat geschützt (gepuffert) und wieder am Buchblock befestigt:
Die noch vorhandenen fünf doppelten echten Bünde wurden mit entsprechendem Material (Hanfkordel) verlängert, um sie mit den neuen Buchenholzdeckeln durch die sichtbaren Löcher zu verbinden:
Der Einband wurde in dunkelbraunem Rindleder über die echten Bünde und die Holzdeckel ausgeführt:
Anschließend wurde der Blinddruck an den Bünden und auf den Deckeln ausgeführt und die nach alten Originalen gegossenen Messingschliessen angeschlagen:
Zur Restaurierung verwendet wurden
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