4

Ungeachtet dieser stetig neuen Zugänge hatten die Sammlungen während des Zweiten Weltkrieges allerdings auch erhebliche Verluste zu verzeichnen. So brach in der Nacht vom 31. August auf den 1. September 1944 ein Feuer aus, das in zwei der drei Kasematten der Festung Saint-Quentin in der Oberstadt um sich griff, wo die kostbarsten Dokumente untergebracht worden waren. Während dieser Feuersbrunst wurden 40 Prozent der Handschriften zerstört (588 von insgesamt 1 475 der im Catalogue général von 1879 und seines Ergänzungsbandes von 1933 verzeichneten). Daneben war der Verlust von 165 Inkunabeln zu verzeichnen, was, gemessen am Gesamtbestand von 614 Bänden (die ihrerseits 781 bibliographischen Einheiten entsprachen) 27 Prozent ausmachte.

Die Handschriften, Drucke, Zeichnungen und Stiche, die auf diese Weise verloren gingen, gehörten in aller Regel zu den «Zimelien», die einst das Ansehen der Bibliothek begründeten. So zeichneten sich viele Handschriften etwa durch ihr Alter oder durch die Qualität ihrer Miniaturmalereien aus. Glücklicherweise sind nicht alle hervorragenden Werke Opfer der Flammen geworden.